Wer Bier braut, muss auch Brot backen heißt es, also nichts wie losgestartet in der Backstube aka meiner Küche. Ich backe heute ein Roggenbrot mit Sonnenblumenkernen, Sesam und Leinsamen, Sauerteig und Hefe. Und da ist auch schon das Stichwort, warum man sagt, dass Bier brauen und Brot backen zusammen gehören.
Die Hefe ist es nämlich, die das Brot gehen und das Bier gären lässt. Vor der Erfindung des Mikroskops (1723) und der Entdeckung der Rolle der Hefe bei der Gärung (L. Pasteur 1860) , war den Menschen nämlich nicht bewusst, dass dieser Mirkoorganismus für das lockere Brot und das alkoholhaltige Bier verantworlich ist. Aus diesem Grund ist Hefe auch nicht im deutschen Reinheitsgebot von 1516 verankert. Es war einfach nicht bekannt. Bekannt war nur, dass in der Nähe von Backstuben das Bier besser gelang.
Heutzutage würde man von einer Spontangärung beim Bier sprechen. Diese Gärungsform wird z.B. noch heute beim belgischen Geuze Bier angewendet. Die Würze kühlt sich in einem offenen Kühlschiff ab und wird durch die in der Luft vorhandenen Hefeorganismen geimpft. Welche Hefeorganismen sich in dem Bier nierdersetzen ist dabei nicht kontrollierbar (keine sogenannte Reinzuchthefe).
Ich habe mich auch schon an einer Spontangärung versucht und ein Glas Würze einige Tage in der Küche stehen lassen. Der Geschmack war interessant: Säuerlich und malzig. Aber am meisten hat der flauschig, weiße Teppich auf der Würze gestört.
Zurück zum Brot: Ich habe die Zutaten für das Brot miteinander vermengt und den Teig gehen lassen. Anschließend geht es in den Ofen. Hmmm, es geht doch nichts über den Duft von frischem Brot (und frisch eingemaischtem Malz)!
Zur heutigen Jause gibt es somit frisches Brot und selbstgebrautes Bier.