Auf ein Bier in Hamburg

Mit großer Freude habe ich festgestellt, dass sich seit meinem letzten Aufenthalt in Hamburg, so einiges in der hanseatischen Bierwelt getan hat. Es geht bierig zu in der Elbphilharmonie, auf dem Kiez und in der Schanze.

Störtebecker Brauerei Elbphilharmonie

Ein Besuch in der Störtebeker Brauerei in der Elbphilharmonie sollte bei keinem Hamburg Besuch fehlen. Die Kombination aus Architektur, den Blicken über den Hafen und den frisch gezapften Bieren ist einfach unschlagbar.

Ich bestelle das Tasting-Tray Dunkle Biere und bekomme sie von einem Biersommelier gezapft, serviert und erläutert. Die Biere bauen ganz wunderbar aufeinander auf und zeigen, wie die Biere durch verschiedene Prozesse weiterverarbeitet werden. Der Polar-Weizen-Eis-Bock basiert z.B. auf dem Bernstein-Weizen. Hierfür wurde das Bernstein-Weizen eingefroren, das Bier vom Wasser, das vor dem Alkohol friert, getrennt und fertig ist der Polar-Weizen-Eis-Bock.

Braugasthaus „Altes Mädchen“

Das Braugasthaus „Altes Mädchen“ gehört schon zu den alteingesessenen Institutionen auf dem Hamburger Craft Bier Markt. Das Braugasthaus ist Teil eines ganzen in den Schanzenhöfen gelegenen Ensembles, in welchem sich auch die Ratsherrn Brauerei und ein Craft Beer Store befinden.

Es war nicht mein erster Besuch im „Altes Mädchen“ und ich habe mich auf die gemütliche Atmosphäre und ganz besonders auf die New Era Pilsner der Ratsherrn Brauerei gefreut. Das klassische Pils wurde neu interpretiert und weiterentwickelt. Ich habe folgende Pils verkostet: Nordic, Session, Dry Hopped, Imperial, Pfeffersack. Das Nordic Pils ist ein klassisches Norddeutsches Pils (quasi das Ausgangsbier), Session Pils ist das Bier mit dem geringsten Alkoholgehalt, dem Dry Hopped wurde nach dem brauen noch Hopfen beigefügt, das Imperial hat den höchsten Alkoholgehalt und der Pfeffersack hat mich sofort an die Speicherstadt erinnert, da es mit Gewürzen gebraut wurde.

Für mich als Fan des Bierstils Pils hat es großen Spaß gemacht die Biere zu verkosten und zu schmecken, dass ein Pils, dass doch oft auch als „Fernsehbier“ denunziert wird keinesfalls langweilig schmecken muss.

Astra St. Pauli Brauerei

Die Astra Brauerei hat jetzt auch eine Gasthausbrauerei auf dem Kiez. Hier werden in gewohnter Astra-Manier Biere mit den Namen Luden Lager, Keller Kalle, Inkasso IPA, Stimulator (Weizenstarkbier) oder Nachtschicht gebraut. Hier hat sich als mein klarer Favorit die Nachtschicht herausgetrunken. Ein Dunkelbier, das ordentlich nach Schokolade und Kaffee schmeckt. Das hätte ich von Astra nicht erwartet, da sie ja mit dem Urtyp eher den herben Pilsmarkt dominieren. Sowohl die KellnerInnen als auch das Schankpersonal haben Ahnung von dem was sie tun und können zu jedem Bier kompetent Auskunft geben. Das Ambiente entspricht einem modernen, industriellen, bunten, augenzwinkernden, rohen aber auch gemütlichen Aussehen und ich muss zugeben, dass ich während meines Urlaubs hier öfters zu Besuch war.

Omnipollos Hamburg

Grell leuchtet das Neon-Schild der Omnipollo Bar durch die dezent beleuchtete Kampstraße im Schanzenviertel. Hier bin ich richtig, um in die bunte, kreative Welt der Omnipollo Biere einzutauchen.

Omnipollo wurde 2010 von den Schweden Henok Fentie und Karl Grandin gegründet, mit dem Ziel Bier zu Popkultur zu machen. Grandin ist gefragter Künstler und Designer und designt die Verpackung der Biere, Fentie ist der kreative Kopf hinter den Bierkreationen. Das Bier brauen sie als Gastbrauer in verschiedenen Brauereien. In der Anfangszeit wurden diese in klassischen Tap-Take-Overs in Bars aber auch auf Art-Shows und Vernissagen vertrieben. Die Beliebtheit ihrer Biere wächst ständig und so ist neben zwei Bars in Schweden, im Jahr 2019 die Omnipollos Bar in Hamburg eröffnet worden.

Ich befinde mich also in einem pinken Bierhimmel und probiere zuerst das Perikles Rustic Pils und als Nachspeise dann ein ziemlich gehaltvolles Chocolate Vanilla Coconut Blackout Cake Pastry Stout (zu letzterem wurde mir sogar ein Glas Wasser serviert). Wer seinen Bierhorizont erweitern will, der geht zu Omnipollos.

Brew Dog St. Pauli

Mit einer sehr guten Freundin habe ich mich im Brew Dog St. Pauli getroffen. Die schottische Brauerei betreibt in verschiedenen Ländern Pubs und braut eine Vielzahl an kreativen Bieren im großen Stil.

Zu unserer großen Überraschung sollte man auch an einem Sonntag um 16 Uhr bereits einen Sitzplatz reserviert haben (hatten wir zum Glück). Der Laden brummt, was auch kein Wunder bei der großen Auswahl an kreativen und guten Bieren ist. Meine Freundin hat sich mutwillig bereit erklärt alle Biere zu verkosten, die ich ihr vorgesetzt habe: Von Sour Beer über Berliner Weiße, Porter/Stout oder IPA´s. Es war ein schöner Auftakt zu einem gelungenen Abend.

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