Homebrewing: Norddeutsches Pils – Brauen und Verkosten

Ich weiß garnicht, warum ich so lange damit gewartet habe, aber heute war es endlich soweit und ich habe ein norddeutsches Pils gebraut. Ein hoffentlich richtig herbes, so wie ich es aus Norddeutschland kenne und mag. Hier das Rezept für 25 l:

  • 4,4 kg Pilsner Malz
  • 100 g Hallertauer Tradition
  • Fermentis Saflager 34/70

Das Malz habe ich freundlicherweise als Tausch gegen ein paar Flaschen Simcoe IPA von Philipp von P3 Perchtoldsdorfer Privatbräu Prochaska bekommen. Schon fertig geschrotet, was für ein Luxus.

Jetzt muss ich nurnoch mein Zuhause in eine Brauerei verwandeln (bzw. in die totale Unordnung stürzen) und los geht’s:

Das Bier war ziemlich leicht zu brauen. Sogar die viermalige Hopfengabe mit jeweils 25 g von dem gleichen Hopfen, machten einem das Brauen leicht, denn man kann ausnahmsweise nichts durcheinanderbringen (nicht das mir das schonmal passiert wäre…).

Ich braue also so vor mich hin, freue mich über eine herbe Würze, vergäre es (dies war auch mein erstes untergäriges Bier, d.h., dass es bei niedrigen Temperaturen vergoren werden muss, welche mein Keller perfekt erfüllen), fülle das Bier ab und verkoste das Erste nach ein paar Wochen Reifung. Na bumm, eine herbe Enttäuschung, aber eben nicht weil es so herb ist, sondern weil es mir gerade nicht herb genug ist! Vielleicht muss es noch etwas reifen denke ich mir. In der Zwischenzeit probieren es so einige Leute (auch gegen meinen Willen, denn ich will ja kein Bier hergeben, dass nicht schmeckt). Aber entgegen aller Befürchtungen schmeckt es den Leuten sehr gut! Bei einem Treffen mit Kurt von der Rodauner Biermanufaktur lasse ich auch ihn verkosten. Er hat an dem Bier nichts auszusetzen. Er hat sogar ein altes Jever Pils bei sich im Kühlschrank, dass wir als Vergleich probieren. Und da wird mir bewusst, dass mein Bier einen viel feineren Pilsgeschmack hat (leicht zitronig, grasig) als das Industriebier und auch die herbe vom Hopfen sehr angenehm ist.

Ich hatte immer eine gewisse Vorstellung, wie das Bier schmecken sollte, da diese nicht erfüllt wurde, redete ich mir (und allen anderen) ein, dass das Bier nicht gut wäre. Ich war einfach nicht offen für das von mir gebraute Bier, wollte das es anders schmeckt und habe ganz übersehen, dass es so wie es ist einfach gut ist!

Ein Gedanke zu „Homebrewing: Norddeutsches Pils – Brauen und Verkosten

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